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BMW X3: Die zwei Gesichter eines Fahrzeugs

Der BMW X3 hat den Ruf, ein Auto zu sein, mit dem Mütter ihre Kinder zum Training der lokalen F-Junioren bringen und so tun, als ob sie einen 40-Tönner fahren. Mal sehen, was der X3 drauf hat, wenn 

Autos sollen Spass machen. Autos sollen donnern, ziehen. Je mehr PS desto besser. Wer braucht schon eine Rückbank? Das alles sind so meine Anforderungen und Fragen an ein Auto. Vanessa aber sieht das anders. Die junge Frau wird in kürze zum ersten Mal Mutter. «Das verändert deine ganze Weltanschauung», sagt sie. Sie sagt das mit eindringlicher Überzeugung. Ein Auto muss auch mehr können. Jeder Zentimeter Stauraum ist auf einmal wertvoller als eine Pferdestärke. Denn neu muss nicht nur der Wocheneinkauf – neu für drei Personen und nicht nur für zwei – in den Kofferraum passen, sondern auch ein zusammengeklappter Kinderwagen. Auf der Rückbank, die nicht mehr optional ist, muss eine Wiege und später ein Kindersitz befestigt werden können.
Das Ganze muss dann auch noch gut auf der Strasse liegen. Dem widmen wir uns in diesem Text zuerst. Dann die Eltern-Features. Und zwar, indem wir einen kritischen Blick auf den BMW X3 xDrive 20i Advantage Sport «X3», werfen.

Ein BMW auf der Strasse ist ein BMW auf der Strasse

Zündung. Der BMW X3 brummt auf. Kein Heulen, kein Brüllen. American Muscle oder massive Übermotorisierung geht anders. Ich erinnere mich aber sofort an den BMW 320d. Ich spüre den Motor sanft unter mir. Da ist zwar Kraft, aber auch das überwältigende Gefühl der Ruhe. Das ist ein Auto, das sich selbst kennt und sich selbst unter Kontrolle hat.
Auf der Strasse dasselbe: Der BMW gleitet. Die Bremsen und der Motor sind genau aufeinander abgestimmt, die Leistung ist da wenn du sie brauchst. Das Onboard Computer System des BMW gibt dir nur wenige Einstellungsmöglichkeiten vor, die haben aber einen grossen Einfluss auf das Lenkverhalten.

Vom Wechsel zwischen Normal-, Eco- und Sportmodus rate ich ab. Das lohnt sich nicht, die Unterschied zwischen den Modi sind zu klein, als dass sie den zusätzlichen Benzinverbrauch rechtfertigen würden. Obwohl der X3 ohnehin nicht besonders durstig ist, so schalte ich im Zweifelsfall in den Eco-Modus und lasse das Fahrzeug da. Benzin ist teuer und wenn sich die Verschwendung sich nicht lohnt, dann lasse ich das gerne sein.

Im Eco-Modus ist die Lenkung standardmässig aber sehr träge. Ich werkle ewig am Steuerrad herum, bis da etwas geschieht. Und selbst dann fehlt mir das Gefühl für den Teer unter mir. Im Stadtverkehr mag das okay sein, aber weder auf der Autobahn noch auf dem Parkplatz macht das eine besonders gute Falle. Im Sportmodus hingegen greift die Lenkung schön, wird aber nie ruckelig. BMW halt. Das Fahrzeug hat sich unter Kontrolle und ist generell sehr freundlich zu Fahrer und Passagieren. Genau darum mag ich BMWs so sehr. Alles wirkt aufeinander abgestimmt, kontrolliert und getestet.

Der Bordcomputer erlaubt es dir zum Glück, die Sportlenkung im Eco-Modus zu verwenden. Fahrgefühl. Sparsam. Kraft. BMW. Yes! So muss das. Auch wenn mein Herz für American Muscle schlägt und mir schon Sätze wie «Was? Nur 400 PS?» über die Lippen gekommen sind, so bin ich doch recht beeindruckt vom BMW. Nicht nur vom X3, sondern vom Unternehmen. Das sind nicht Autos. Das sind Meisterwerke im Kontext ihrer selbst.

Die Mängel im Cockpit

Der BMW könnte aber mehr. Die Fahreinstellungen sind zwar minimal aber effizient und effektiv. Das eingebaute Navi tut seinen Dienst verlässlich. Aber damit hat es sich dann schon. Es fehlen Dinge, die ich als Standard in einem Auto dieser Klasse erachte. Vor allem vermisse ich die Rückfahrkamera. Da sind zwar Sensoren und die Linien auf dem Display, die mir sagen, wie ich eingeschlagen habe, aber sonst nichts. 

Das ist daher recht bescheiden, da ich kaum hinten raussehe. Der X3 ist lang und hoch. Eine Kamera würde nicht nur das Parkieren einfacher machen, sondern auch der Fahrsicherheit einen Gefallen tun. Vor allem auch würde ich eine Kamera bei dem Preis erwarten.

Da stört mich das Fehlen von Lederinterieur nicht. Oder die Tatsache, dass die Displays zwar digital sind, ich sie aber nicht einstellen kann. Das mittlere Display zeigt mir meinen Fahrstil an. Lässig. Mal mehr, mal weniger Eco. Aber eigentlich hätte ich gerne eine digitale Tempoanzeige. Da ist zwar der traditionelle Zeiger, klar, aber eigentlich sähe ich gerne eine «50» oder eine «80» auf dem Display. Nur, weil ich das mag, nicht weil es notwendig ist. Kann ich aber nicht einstellen. Warum nicht? Vor allem, da mir im Alltagsverkehr die Anzeige wie eco ich genau fahre nichts bringt.

Das könnte ein Software Update beheben. Kommt vielleicht. Vielleicht nicht. Genau wie die Unterstützung von Android Auto oder Apple Carplay. Hat der BMW auch nicht. Aber zu Musikzwecken kannst du dein Smartphone mit dem Auto verbinden. Geht gut, ist aber umständlich.

Weit weniger umständlich und haptisch höchst interessant ist der Knauf in der Mitte der Mittelkonsole. Den brauchst du, um den Bordcomputer zu bedienen und Adressen mit dem Navi einzugeben. Wo andere Hersteller auf eine eingeblendete Tastatur auf dem Touchscreen setzen, hat BMW das Rädchen. Drehen bis der Buchstabe aufleuchtet, Rädchen runterdrücken. Drehen, drücken. Das geht erstaunlich viel schneller als gedacht, denn BMW eliminiert alle Buchstaben, die nicht mehr vorkommen können. Also wenn du ein «S» anwählst und im System und im Adressbuch keine Option vorkommt, die ein «Z» gleich nach einem «S» hat, dann ist das «Z» ausgeblendet.

Aber die App

Das geht im Fahrzeug zwar recht einfach, aber noch besser geht das per App. Denn der BMW X3 ist stets mit dem Internet verbunden. Das heisst nicht, dass du Youtube schauen kannst – das wäre dann wieder unnötiger Luxus und würde bedingen, dass BMW tatsächlich mit Dritt-Software arbeiten wollen würde – aber du kannst das Adressbuch des Autos per App verwalten. Auch die Türen lassen sich verschliessen, öffnen und die Klimaanlage kannst du vom Sofa aus bedienen. 
Noch besser: Ich sehe den Füllstand des Tanks und wie viele Kilometer ich noch habe, bis ich tanken muss. Und noch besser: Das ganze geht auch vom PC oder Laptop aus. 

Der Mama-Test

Vanessa kommt mit dem Kinderwagen an. Sie inspiziert das Heck des BMW genau. Das erste Feature, das sie bemerkt: Wenn du mit dem Fuss unter der hinteren Stossstange hin- und herwischst, dann geht der Kofferraum auf. Das braucht zwar manchmal mehr als einen Anlauf, aber funktioniert dann doch.

«Wenn du mit Kinderwagen und Einkäufen alle Hände voll hast, ist dieses Feature extrem nützlich», sagt sie. Sie gibt aber auch zu, dass der Sensor unter der Stossstange eigentlich Gugus sei.
Wichtiger aber sei die Tatsache, dass die Kofferraumfläche flach einzuladen ist. Einkäufe und den zusammengeklappten Kinderwagen hochheben und dann schieben. Etwas, an das sie und ihr Ehemann nie gedacht hätten, aber sich trotzdem als überraschend wichtig erwiesen hat. Je weniger sie mit Ballast herumwerken muss, desto besser. Denn sie weiss: Mit Kindern hast du auch ohne umständliches Verladen alle Hände voll zu tun.

«Auch nett: die Kofferraumklappe schützt etwas vor Regen.»

Vanessa

Zeit für ein Fazit: Ich verstehe nicht, wie BMW sich das intern erklärt. Da ist ein Auto, das solid auf der Strasse liegt und in der Fahrt sensationell ist. Die Ausstattung aber lässt arg zu wünschen übrig. An Mütter, Väter und Kinder wurde dann wieder gedacht. Die Smart Features sind super. Die Kompatibilität mit anderen Smart Devices hingegen ist Schrott.

« Und hätte es BMW umgebracht, wenn das Steuerrad beheizbar wäre? »

Dominik Bärlocher
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