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Dodge Challenger 5.7 V8 R/T 2009: Eine sichere Basis

Es hätte irgendetwas zwischen Testfahrt und Spass werden sollen. Doch die Fahrt mit dem Dodge Challenger 5.7 V8 R/T auf der deutschen Autobahn entwickelt sich zu einer Höllenfahrt sondergleichen.

«Wenn ich aus der Stadt raus bin, dann wird alles gut», denke ich. Denn München ist schon an einem guten Tag nicht für American Muscle Cars gemacht. Im Nachhinein weiss ich, dass ich mit dem Gedanken mehr versucht habe, mich zu beruhigen. Denn die Fahrt ist bis kurz vor Bregenz eine Katastrophe. Jedes Auto und jeder Fahrer kommt bei so einer Fahrt an seine Grenzen.
Aber, ich greife vor. Rückblende.

Rot, mit schwarzen Streifen und ganz viel Kraft. Der Dodge Challenger, Baujahr 2009, hatte nie eine Chance auf ein faires Review. Denn ich mag American Muscle. Ich mag V8-Motoren. Dass der 5.7-Liter-Benziner über 18 Liter über Land benötigt, stört mich nicht. Denn ich sitze in einem Ledersitz und wenn der Dodge niedrigtourig fährt, dann brummt das ganze Auto. Fast so wie eine Katze, die schnurrt. Das hat einen beruhigenden Effekt. Sprich: Ab der Sekunde, in der ich den Zündschlüssel zum ersten Mal drehe, fühle ich mich zu Hause.
Trotzdem: Ich bin ein vorsichtiger Fahrer, vor allem wenn eine Fahrt in fremde Gefilde ansteht. Daher teste ich ein Fahrzeug zuerst im Harmlosen. Schnell eine Fahrt in die Migros hier, ein Trip zum Kollegen da. Einfach, dass ich ein Gefühl für das Fahrzeug bekomme. Wie fühlt sich eine normale Beschleunigung an? Was passiert, wenn ich aus dem Stand einfach das Gaspedal runterstampfe? Das ist vor allem bei Autos mit Hinterradantrieb wichtig, im Volksmund «Heckschleudern» genannt. Denn wenn der Boden nass ist, dann tendieren Heckschleudern manchmal dazu, auszubrechen. Vor allem wenn sie viel Kraft haben.
Es sind diese Probefahrten, die mir die nötige Ruhe geben, sicher nach Hause zu kommen.

Nach München: Wie schnell wird der Challenger?

Schon bei den Probefahrten fällt mir auf, dass der Challenger unendlich Kraft hat. Mit 1965 Kilo Gewicht ist der Challenger zwar nicht leicht, aber hat mit 359 PS genug Power, um die fast zwei Tonnen ziemlich schnell von A nach B zu bewegen. Egal, was ich dem Challenger angeschmissen habe, ich hatte nie das Gefühl, dass ihm die Kraft ausgeht. Da geht immer noch etwas. Das alleine beruhigt schon.
Ich warte auf die Grenze von Österreich zu Deutschland, denn dort ist die Autobahn offen. Keine Tempolimite. Sprich: Gaspedal runter und mal sehen, wie schnell ein Auto wird.
Wenn du das selbst ausprobieren willst, ein paar Ratschläge. Denn wenn du so schnell unterwegs bist, dann verhält sich dein Auto radikal anders als bei den maximal 120 km/h auf den Schweizer Autobahnen.

  • Konzentrier dich. So ein High-Speed-Experiment ist kein Zeitpunkt für Gespräche mit dem Beifahrer oder zum Mitsingen mit der Musik
  • Kenne dein Auto. Wenn du das erste Mal hinter dem Steuer eines starken Auto sitzt, probier es nicht auf der deutschen Autobahn aus.
  • Sei wach. Wenn du müde bist, lass es lieber. Fahr bei 150 durch.
  • Wenn die Strasse nass ist, lass es bleiben. Mehr dazu später
  • Wenn die Sicht schlecht ist, lass es bleiben
  • Trink vor dem Experiment genug Wasser. Ist zwar nicht direkt relevant, aber immer gut
  • Kleinste Steuerbewegungen haben riesigen Einfluss auf deine Fahrtrichtung. Daher beide Hände ans Lenkrad
  • Dein Bremsweg verlängert sich dramatisch. Bremse also für Schweizer Autobahnverhältnisse viel zu früh
  • Wenn du deinen Führerschein erst ein paar Tage hast, dann überleg dir gut, ob das sein muss. Die Autobahn geht nirgends hin und in 2000 Kilometern Erfahrung ist das Wagnis weit weniger gefährlich

Mit diesen Ratschlägen solltest du gut und sicher über die 200 km/h kommen. Oder mit dem Challenger etwas weit darüber. An diesem Tag komme ich aber nicht über 240 km/h. Die Sicht lässt nicht mehr zu.
In München steige ich aus dem Auto aus und esse einen Burger. Bis hierhin geht alles gut.

…und dann kommt der Regen

Es ist dunkel, etwa 18 Uhr im Februar 2020. Kalt ist es auch. Damit kann ich leben. Fahren in der Dunkelheit ist Übungssache. Was mir mehr Sorgen macht: Der Regen. Es giesst aus allen Kannen. Es regnet so stark, dass die Münchner Kanalisation nicht nachkommt. Wasser staut sich auf der Fahrbahn. Mit fast zwei Tonnen Fahrzeug an und für sich kein Problem, aber die Sicht wird nicht nur schlecht, sondern fast unmöglich.
Die Originallichter des Challengers sind nicht die besten. In einer ganz normalen Nacht sind sie funktional und tun ihren Job gut. Aber sobald die Umstände etwas schwieriger werden, scheitern sie. An diesem Abend in München ist das weniger das Problem, denn da ist eher zu viel Licht. Jede Neonreklame reflektiert im Wasser auf der Strasse, jedes Auto hat einen Satz Rücklichter in der Pfütze, die eigentlich Hauptstrasse sein sollte.

«Wenn ich aus der Stadt raus bin, dann wird alles gut.»

Die Autobahn als Retter. Vielleicht fahre ich da keine 240 km/h. Aber ich brauche keine Angst mehr zu haben vor Velofahrern, vor Fussgängern und Autos, die von der Seite kommen. Alle Fahrzeuge fahren in einer Richtung, verhandeln von Kilometer zu Kilometer über Geschwindigkeit. Der Verkehr fliesst, stockt nicht.
Angst. Ein gutes Stichwort für die Fahrt. Angst ist nichts Schlechtes. Angst ist notwendig und ein menschlicher Urinstinkt. Selbst wenn die Neandertaler damals nicht mit 359 PS starken Dodge-Fahrzeugen gerechnet haben, so ist sie doch etwas, auf das du dich hinter dem Steuer verlassen sollst. Klar, die Angst erhöht die Aufmerksamkeit, die Pupillen weiten sich und du reagierst schneller. Aber du beginnst auch zu Schwitzen, zu Zittern und deine Nerven arbeiten im Hochbetrieb. Diese Nerven sind der Grund für den Ratschlag, dass du, wenn du Angst hast, einfach mal das Tempo aus der Situation rausnehmen sollst. Atme. Tief einatmen durch die Nase, ausatmen durch den Mund. Trete auf die Bremse. Jeder Verkehrsteilnehmer ist froh, wenn du keinen Unfall baust.
Die Scheibenwischer des Challengers kommen schon in der Stadt an ihre Grenzen.
Mit etwa 30km/h schleiche ich mich auf die Autobahn. Der Rest des Münchner Verkehrs tut  es mir gleich. Der Verkehr an diesem Abend hat Angst und hat sich zur Vorsicht entschieden.
Endlich die Autobahn. Zwei Spuren, keine Kreuzungen, eine Fahrtrichtung. Endlich.
Doch die Sicht wird nicht besser. Der Regen peitscht gegen die ohnehin recht klein ausgefallene Frontscheibe des Challengers und auch in der höchsten Stufe kommen die Scheibenwischer nicht nach. Nicht nur ist alles verschwommen durch das Wasser auf meiner Windschutzscheibe, sondern es ist auch noch dunkel da draussen. Zudem ist da noch ein Wind, der am Auto rüttelt.
Ich habe noch mindestens vier Stunden Fahrt vor mir.
Ich brauche Sicht. Daher entscheide, mich hinter einen Lastwagen zu setzen. Lieber eine Stunde später ankommen als gar nicht. Mit 80 km/h bewege ich mich in Richtung Österreichische Grenze.

Der stärkste Partner

Durch all das steht mir der Challenger zur Seite. So unangenehm dieses Abenteuer auch ist, so sicher fühle ich mich im Dodge. Es hilft, dass ich bequem im Ledersitz sitze. Es hilft, dass das Steuerrad recht gross ausgefallen ist. Doch es sind vor allem zwei Dinge, die ich am Challenger schätze.
Da sind kaum Computersysteme, die in die Fahrt eingreifen. Das Automatikgetriebe macht sich logischerweise bemerkbar, aber sonst ist viel Handarbeit. Old School. Gerade bei einer Horrorfahrt wie die von München nach Bregenz, wo der Sturm endlich aufgehört hat, beruhigt das enorm. Als krasses Gegenstück soll hier das Tesla Model S herhalten. Das Auto fährt sich fast von selbst und macht manchmal Dinge, die ich als Fahrer erst im Nachhinein verstehe. Die Kameras und das Live Display der Umwelt hätte mir zweifelsohne im Regen geholfen, aber die ganzen Fahrhilfen hätten mich nur noch nervöser gemacht. Denn wenn ich bei schlechter Sicht eines nicht brauchen kann, dann der Gedanke «Auto, was machst du jetzt???»
Die Kraft des Challengers. Das sind eigentlich zwei Dinge, die das 359-PS-Auto zum idealen Partner werden lassen. Da ist die Gewissheit, dass da immer noch etwas geht, sollte es notwendig sein. Sollte ich einer Situation, die ich nicht mag, aus dem Weg gehen wollen, dann kann ich das. Dann ist da noch das Brummen. Denn bei 80km/h brummt der Challenger zufrieden vor sich hin.
An der Tankstelle in Bregenz dann das Aufatmen. Ich trinke eine Cola, der Challenger sein Bleifrei. Ich esse einen Proteinriegel, der Challenger ist auf Diät. Der Rest der Fahrt sollte entspannend sein.

Und sonst so?

Wo der Challenger bei wirklich schlechtem Wetter ein starker Partner ist, so ist er auf trockener Strasse purer Spass. Er bestätigt meine Liebe für V8-Motoren, Amerikanische Autos und das Konzept der Muscle Cars. Denn grosse Autos mit einem verdammt starken Motor haben einen ganz eigenen Reiz.
Ich vergesse ständig, wie gross der Challenger ist.

Dodge Challenger 5.7 V8 R/T 2009: Eine sichere Basis - Auto Kunz AG 5
Da American Muscle auf Schweizer Strassen zwar immer häufiger auftauchen, aber trotzdem eine Seltenheit sind, hier ein Bild, das den Challenger im Vergleich mit einem Mercedes Benz zeigt.

Parkieren erfordert dann und wann wieder ein Manöver mehr und ich frage mich, weshalb der Kofferraum so klein ist, wo das Auto doch so gross ist. Irgendwie ist der Challenger von innen kleiner als von aussen. Wie macht Dodge das? Das soll nicht heissen, dass der Kofferraum objektiv klein ist, denn nichts am Challenger ist objektiv klein. Für die alltäglichen Einkäufe reicht es allemal, aber längere Road Trips werden schwierig. Aber irgendwo geht da beim Bau Platz verloren.
Anders als beim Ford Mustang Fastback aber rechtfertigt sich der Preis des Fahrzeugs nicht nur durch den starken Motor. Da ist Komfort im Challenger. Die Ledersitze sind edel und bequem, wenn auch etwas weich für längere Fahrten. Das Steuerrad ist minimal belegt und sieht mit seinen harten Kanten recht retro aus. Die Armaturen sind noch ziemlich analog mit Ausnahme des kleinen Fahrtencomputer-Screens, der nur recht basic Daten auswirft. Am nützlichsten ist da die «until empty»-Anzeige, die die Anzahl Kilometer anzeigt, bis der Tank leer ist. 

Spoiler: Der Tank wird deprimierend schnell leer, ist aber egal. Denn nach dem Tankstopp brummt der Challenger wieder los. Mit seiner unendlichen Kraft. Und das macht Spass.

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