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Nissan 370Z Nismo. Fast. Furious. Yes!

Der Nissan 370Z Nismo ist das Auto, das sich in Strassenrennen beweisen kann. Er ist die Karre, die so richtig Fast and Furious Flair versprüht. Der Nismo. Ein tolles Auto.

Jetzt aber!
Nismo klingt zwar wie ein Viech, das in einem Gremlins-Film zuhause sein könnte, ist aber eine Verknappung von «Nissan Motorsport». Motor. Sport. Nissan 370Z. Was kann da schon schiefgehen? Nichts. Wenig.

Nissan 370Z Nismo. Fast. Furious. Yes! - Auto Kunz AG 33
https://www.instagram.com/ak.carphotography/

Die Basics im Schnelldurchlauf

Wenn du dich für einen Nismo entscheidest, dann bekommst du viel. Vor allem viel, das generell unter «Das Go-Fast» abgehandelt werden kann. Trotzdem, da sind Basics. Einfach, dass diese erwähnt sind und du dir ein besseres Bild machen kannst, hier die für den Fahrspass wichtigen Standard-Features in Kürze.
Viele Features sind vom Nissan 370Z Non-Nismo übernommen. Du verstellst nicht nur das Steuerrad sondern gleich den Instrumenten-Cluster mit. Nice! Zwingendes Standard-Feature für jedes Auto. Die Visibilität auf die Armaturen sind gleich unendlich viel besser.
Die Mittelkonsole hat knapp genug Platz für ein Handy. Wenn du ein Portemonnaie draufwirfst, dann musst du das Fach in der Mittelkonsole mit etwas Gusto zumachen.
Sitze: Stoff, bequem und hart. Steuerrad: Alcantara mit rotem Leder-Highlight. Räder: Vorhanden, zwei vorne, zwei hinten.

Wie im Film

Es gibt Leute – darunter eine meiner liebsten Fotografinnen –, die meinen, dass Autos mit Automatikgetriebe keine echten Autos sind. Wer nicht von Hand schaltet, der fährt nicht. Ich halte dagegen und meine, dass ein gut programmierter und optimierter Automat mehr aus dem Motor rausholen kann, als dass ich es als fehlerhafter Mensch aus Fleisch mit Fehlern und all dem je könnte.
Die Guteste hätte Freude am Nissan 370Z Nismo. Denn der ist von Hand geschaltet. Und wie. Wo eine Handschaltung die Spreu vom Weizen der Fahrerwelt trennen soll, so trennt der Nismo den Weizen nochmal. Die Schaltwege sind extrem kurz, das Getriebe giftig. Die Kupplung hat einen extrem hohen Schleifpunkt, reagiert dann aber innerhalb von einem gefühlten Millimeter. Es sind Haaresbreiten, die über einen sauberen Schaltvorgang und das Verrecken des Motors entscheiden. Der Nismo ist zwar recht freundlich zu seinen Fahrern, aber er fordert dich heraus. Er ist ein brutales Auto, das Feingefühl erfordert, aber weniger Finesse liefert. Du musst schalten können, das Geräusch des Motors kennen, das Vibrieren des Autos. Dann Kupplung kommen lassen, die Umdrehungen fallen zusammen, schnell schalten, Gas, der Motor zieht.

Nissan 370Z Nismo. Fast. Furious. Yes! - Auto Kunz AG 27
https://www.instagram.com/ak.carphotography/

Die ersten zwei Gänge sind mehr so pro Forma da. Denn wie heisst es so schön in der Fahrschule? «Die Kraft kommt im Dritten». Stimmt. Im dritten Gang zieht der 370Z Nismo so richtig gut. Darum fühlt sich das silbrige Auto mit gigantischem Heckspoiler, sechs Zylindern, 344 PS und 1610 Kilogramm Gewicht im Ersten und im Zweiten nicht besonders wohl. Im dritten bis sechsten Gang hingegen sehr.

Der wohl auffälligste Part des «Go Fast» ist der Knopf, der mit «S-Mode» beschriftet ist. Wenn du den drückst, dann schaltest du Nissans SynchroRev Match System aus. Paradoxerweise schaltest du so den Sportmodus ein. SynchroRev Match macht eigentlich nichts anderes, als eine sanfte Fahrt zu generieren, indem der Computer die Umdrehungen des Getriebes perfekt den Umdrehungen des Motors anpasst, basierend auf einer Errechnung des aktuellen Gangs und dem, in den du schalten willst. Somit verhindert das System den Ruck nach dem Schalten. SynchroRev Match kostet dich als Fahrer aber Zeit, da der Computer diese für die Anpassung der Umdrehungen braucht. Sprich: Ohne SynchroRev Match schaltest du behäbiger, kannst weniger schnell auf Touren und Tempo kommen. Ohne SynchroRev Match fährst du sportlicher.

Trotz all dem verliert der Nismo nie seine Wendigkeit, die auch schon der nicht-Nismo-370Z hat. Spurwechsel auf der Autobahn gehen bei gutem Verkehr ein gefühltes Augenzwinkern lang. Durch die harten Stossdämpfer verlierst du als Fahrer nie das Gefühl für die Strasse. Alle vier Reifen scheinen am Boden zu kleben.

Im Kopf, und kurz darauf auch in der Stereoanlage, höre ich ein hartes Gitarrenriff. Das Intro zu Atari Teenage Riots «Speed».

Denn das kann der Nismo gut, wenn er etwas so richtig gut kann: Geschwindigkeit. Sie aufbauen, halten und das auch noch mit gutem Handling. Im Vergleich zum normalen Nissan 370Z ist hier klar erkennbar, dass in Punkto Motorleistung und Performance keine Kompromisse eingegangen wurden. Der Nismo ist das, was der geschwindigkeitsverliebte Ingenieur bei Nissan gebaut hat, ohne Abstriche.
Denn diese Abstriche sind sonst überall.
Lustig ist aber, dass ich während der Fahrt Atari Teenage Riot oder laute Musik gar nicht brauche. Wenn du bei 120 auf der Autobahn gemütlich im Sechsten am Rest des Verkehrs vorbeibraust, dann tut es etwas Ruhigeres. Das Feeling der Geschwindigkeit und «Ich sitze in einem Rennauto» kommt auch ohne Krawall aus den Boxen.

Die Kehrseite der Geschwindigkeit

Der Nissan 370Z Nismo hat eine klare Identität und dafür alleine mag ich ihn schon. Er nimmt in Kauf, dass er nicht zwingend ein Auto für alle ist. Ist er ein Auto für jemanden, der die brummlige Kraft eines V8-Motors mag? Wahrscheinlich nicht. Ist er alltagstauglich? Ja, nein… eigentlich egal. Denn wenn du einen Nismo fährst, dann willst du eigentlich nicht viel anderes fahren. Die Einkaufstaschen aus der Migros kannst du schon irgendwie irgendwo reinwurschteln.
Da sind aber die kleinen Problemchen, die das Auto etwas gewöhnungsbedürftig machen. Da ist das breite Heck, das auf Papier nicht wirklich breit klingt, aber in der Praxis breit ist. Dann das Fehlen einer Rückbank, was die Wendigkeit ausmacht aber Stauraum vernichtet. Aber die sind nicht mal das grosse Problem des Japaners. Es sind vor allem zwei Elemente, auf die ich gesondert eingehen will, denn die könnten dich teuer zu stehen kommen.

Nissan 370Z Nismo. Fast. Furious. Yes! - Auto Kunz AG 16

Da ist eine Lippe vorne, die dem Standard-370Z fehlt. Sie drückt den Nismo noch etwas mehr an den Boden, ist wahrscheinlich mitverantwortlich dafür, dass der Nismo noch etwas besser am Boden klebt als der normale Nismo. Aber die Lippe versteht sich nur bedingt mit den Randsteinen in der Schweiz. Sei beim parkieren extrem vorsichtig. Schritttempo ist schon zu schnell. Auch bei diesen elenden Verkehrsberuhigungs-Hubblen, die praktisch in jedem Wohngebiet alle Autofahrer nervös machen, hast du einen guten Grund, nervös zu sein. Sei vorsichtig. Sei langsam. Auch wenn der Tubel hinter dir recht nahe auffährt, lass dich nicht beirren. Denn keiner hat Freude dran, wenn du keinen Meter mehr weiterfährst, weil deine Frontlippe auf dem Boden liegt. Auch der Tubel nicht.
Oder du machst es wie ich. Ich parkiere generell nur rückwärts, denn ein Auto ist rückwärts wendiger – Gratis-Tipp für alle, die Schlachtschiffe fahren – und das Verlassen des Parkplatz geht wesentlich schneller und gefahrloser für Fussgänger. Davon gibt es auf Parkplätzen erstaunlich viele.

Aber auch beim Rückwärtsfahren: Eine Rückfahrkamera ist hier Zwang. Denn der grosse Spoiler hinten verhindert jede Sicht auf irgendwas hinter dem hohen Heck. Zum Glück ist das Heck kurz, da keine Rückbank im Auto ist und der Kofferraum hat in etwa die Grösse einer Scheibe Toastbrot, aber auch hier: Schrittempo. Allerhöchstens.

Nissan 370Z Nismo. Fast. Furious. Yes! - Auto Kunz AG 26

Ah ja, Bluetooth musst du manuell nachrüsten. Ein iPhone erkennt der Nismo je nach Software-Version als iPod. Android Phones dürften Mühe haben.
Wenn ich an die Freude zurückdenke, die ich beim Anblick den blauen Nismo hatte, mit dem Gedanken an Fast Five wo das Auto einen kleinen aber coolen Auftritt hatte und dann vom 370Z enttäuscht wurde… beim Nissan 370Z Nismo ist die Freude. Hier ist das Fast and Furious-Feeling. Hier kann ich schalten, die Umdrehungen in idiotische Höhen jagen und mich in einem Rennwagen fühlen. Denn für ein echtes Performance-Fahrzeug mit einer realistischen Chance in einem Amateurrennen fehlt dem Nismo nur wenig. Beifahrersitz rausreissen, Verkleidungen weg, Dekorationen weg, einfach Gewicht sparen wo möglich und dann sollte das passen. 

Allerdings: Warum den Aufwand betreiben, wenn es in der Welt eine 750-PS-Rennversion gibt? 

Andere Frage: Hat einer so einen, den ich mir mal ausleihen könnte?

Dominik Bärlocher

Bilder by ak.carphotography/

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