Nur so bitzli «Fast and Furious»-Romantik reicht Leser Manuel nicht. Er hat Fragen zum Entertainment System und dem Navi des Nissan 370z Nismo. Kein Problem. Hier sind die Antworten.
Drüben auf Facebook Manuel Fragen zum Nissan 370z Nismo gestellt. Er will wissen, ob die «Kamera und das Navi brauchbar» sind. Bei Fragen soll es nicht bleiben, daher, Manuel, hier deine Antworten.
Das Navigationssystem: Funktional aber kompliziert
Das Cockpit neben dem Steuerrad im Nismo sieht so aus:

Du hast im Auto ein Navigationssystem integriert, aber es ist recht umständlich zu bedienen. Du musst zwar nur den Map-Knopf drücken, bis du bei der Karte angekommen bist, aber die Eingabe einer Adresse ist etwas mühsam. Favoriten speichern sowieso. Du kannst entweder mit dem Steuerkreuz unter dem Screen oder via Touchscreen durch das System navigieren, was ganz nett ist, denn der Touchscreen ist etwas langsam. Während der Testphase habe ich das mit dem Touchscreen schnell aufgegeben und in der Regel nur mit dem Steuerkreuz und dem Enter Button gearbeitet.

Dieses Video aus dem Hause Nissan erklärt das System recht gut. Die Unterschiede zum 2014er-Nismo sind entweder nicht existent oder verschwindend klein.
Die Rückfahrkamera: Funktional aus der Vergangenheit
Wenn wir über die Rückfahrkamera des Nismo reden, dann müssen wir uns bewusst sein, dass das Auto schon sechs Jahre auf dem Buckel hat, auch wenn da nicht besonders viele Kilometer auf dem Tacho sind.

Das bedeutet, dass da zwar eine Rückfahrkamera ist, sie aber auf dem Stand der Technologie des Jahres 2014 ist. Wenn du gestochen scharfe Bilder suchst, in 4K mit 60fps oder so, dann wirst du beim Nismo nicht fündig. Aber die Kamera ist funktional. Sowohl bei Tag als auch bei Nacht liefert sie Footage, die Markierungen, Hindernisse an der Seite wie auch die Wand hinten am Parkplatz sauber und verlässlich darstellen. Bei Nach siehst du ein bisschen Pixelrauschen, aber das stört nicht weiter. Blechschaden wäre ärgerlicher.
Der Nismo legt eine Fahrlinie über das Bild aus der Kamera. Das unterscheidet sich nicht gross von anderen Systemen, zeigt dir die Distanz zum Heck grün, gelb oder rot an. Ich empfehle, bei Gelb zu halten, denn bei Rot mag es nur noch Millimeter leiden bis du hinten an der Wand ankommst. Zudem ist der Nismo kurz genug, dass bei Gelb in einem normal grossen Parkplatz vorne easy genug Platz ist.
Etwas ärgerlich ist, dass der Einschlag auf dem Display nicht angezeigt wird. Die Fahrlinie bleibt statisch auf dem Bild, zeigt also immer nur die Linie an, die du fahren würdest, wenn du gerade rückwärts fahren würdest. Kurve rückwärts kennt das System nicht. Das lässt die Vermutung zu, dass die Fahrlinie auf dem Bild nicht live vom Bordcomputer errechnet wird, sondern einfach eine GIF- oder PNG-Datei ist, die auf das Video geklatscht wird.
Kamera II: Mit Entertainment Hack
Aus Manuels Frage geht nicht ganz klar hervor, was er mit Kamera meint, denn zuerst hat er nach dem Entertainment System gefragt. Es sei veraltet und daher wenig attraktiv. Kein Problem, denn mit einem alten oder neuen Android Tablet und einer gescheiten Halterung kannst du dein Entertainment System auf Spotify upgraden ohne, dass du Teile am Auto austauschen musst. Eine Anleitung, wie das dann auch noch automatisiert werden kann, findest du drüben bei digitec.ch.
Manuels Frage nach der Kamera könnte sich daher auf das im Artikel verwendete Tablet bezogen haben. Oder das verwendete Smartphone.
Gut, kein Problem.
Lenovo Tab M10 Plus: Yup, das ist eine Kamera. Mehr aber nicht
Das Lenovo Tab M10 Plus leidet an denselben Problemen, an denen alle Tablets leiden. Die Komponenten sind nicht die besten der besten, sondern bestenfalls oberes Mittelfeld. Das trifft auch die Kamera. Die 8 Megapixel starke Linse auf der Rückseite schiesst ordentliche Bilder, macht ordentliche Videos. Mehr aber auch nicht.

Und dann noch ein Video
Realme X2 Pro: 4k60fps. Passt
Realme ist eine Tochtermarke des chinesischen Smartphone-Herstellers Oppo. Daher: Starke Kamera und schnelles Laden. Die Bilder kommen aus einer Kamerasystem mit vier Linsen.
- 64 MP, f/1.8, 26mm (wide), 1/1.72″, 0.8µm, PDAF
- 13 MP, f/2.5, 52mm (telephoto), 1/3.4″, 1.0µm, PDAF, 2x optical zoom
- 8 MP, f/2.2, 16mm (ultrawide)
- 2 MP, f/2.4, (depth)
Das Resultat: Gestochen scharfe Fotos und 1a Video.

Und dann 4kfps in Videoform:
Dash Cam: Der Grund für die Frage?
Manuel lässt viel Interpretationsspielraum. Wenn er mit seiner Frage nach der Kamera auf die Kameras der Smart Devices anspricht, will er sich ein Dash Cam System bauen?
Dash Cams sind in der Schweiz ein rechtliches Wespennest. Sie sind weder erlaubt, noch verboten. Die Aufnahmen dürfen aber im Zweifelsfall nur zur Beweisführung gebraucht werden und müssen rasch wieder gelöscht werden. Wenn dir das Rechtliche egal ist, dann fehlt der Footage aus den Kameras der Smart Devices wichtiges: Weder deine Geschwindigkeit noch deine Koordinaten werden aufgezeichnet, was die Bilder aus der Kamera zu Beweiszwecken höchstwahrscheinlich unbrauchbar macht.
Wenn du eine Dash Cam in dein Auto verbauen willst, dann rate ich zu einer dedizierten Dash Cam, nicht einem improvisierten System. Der Hersteller BlackVue hat eine Dash Cam mit einer Auflösung von 4k auf dem Markt.