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Saldo 01/2024: Automobilkonzerne erhöhen Preise für Neuwagen massiv

Die Preise für neue Autos sind in den letzten drei Jahren um bis zu 50 Prozent gestiegen. Das zeigt eine Stichprobe von saldo. Käufer zahlen heute bis zu 8400 Franken mehr.

Saldo 01/2024: Automobilkonzerne erhöhen Preise für Neuwagen massiv - Auto Kunz AG mit den schweizweit tiefsten Preisen

Der japanische Autobauer Toyota nennt sein Modell Aygo seit neustem «Aygo X». Der Aygo ist noch immer ein Kleinwagen mit 1-Liter-Benzinmotor und 72 PS. Der Preis ist allerdings kräftig gestiegen: 2021 verlangte Toyota für die Basisversion des Modells noch 12 000 Franken, diesen Januar blättern Käufer 17 200 Franken hin – 5200 Franken oder 43 Prozent mehr.

Toyota ist kein Einzelfall, wie ein saldo-Preisvergleich Mitte Januar ergab. Die offiziellen Listenpreise der Hersteller  von 2021 und Anfang 2024 zeigen: Die Automobilkonzerne erhöhten die Preise von 16 der 20 erhobenen Modelle um 8 oder mehr Prozent. Die Teuerung betrug in dieser Zeit nur rund 5 Prozent.

Noch höher als bei Toyota fiel der Aufschlag bei Dacia aus. 2021 bewarb der rumänische Autohersteller das Modell Sandero als «günstigsten Neuwagen der Schweiz». Preis damals: 9690 Franken. Neu kostet die günstigste Variante des Sandero 14 690 Franken – das sind 52 Prozent mehr.

Der Fiat Panda 1.0 Hybrid hat um 31 Prozent aufgeschlagen. Kostete er vor drei Jahren noch 12 490 Franken, sind es heute stolze 16 351 Franken.

Opel verlangte 2021 für seinen Crossland 21 320 Franken. Nach einem Aufschlag von 23 Prozent kostet der Wagen heute 26 280 Franken. Und der Mercedes GLB 180 schlug um 18 Prozent auf: von 45 900 Franken auf 54 301 Franken. Käufer müssen für all diese Autos also zwischen 3800 und 8400 Franken mehr bezahlen.

Hoher Aufschlag für Multimedia und «optische Auffrischung»

Toyota schreibt, der «Aygo X» habe ein neues Fahrgestell und verfüge heute über «modernste Technik, Sicherheitssysteme und Multimedia-Funktionen». Laut Dacia hatte die günstigste Variante des Sandero 2021 keinen Radio und keine Klimaanlage und verkaufte sich schlecht. Deshalb werde diese Einstiegsversion nicht mehr angeboten.

Mercedes argumentiert, das Modell GLB 180 sei «optisch aufgefrischt und mit zahlreichen Neuerungen und einer umfangreicheren Serienausstattung deutlich aufgewertet» worden. Eine Auflistung der zusätzlichen Ausstattung wollte der Hersteller allerdings nicht liefern. VW, Fiat und Opel argumentieren ähnlich und führen weitere Gründe für die Preiserhöhungen an: gestiegene Rohstoffpreise und Energiekosten sowie Lieferengpässe.

Allerdings haben die Preiserhöhungen nicht zwingend mit höheren Kosten zu tun. So gab etwa der Finanzchef von Daimler vor drei Jahren zu, dass das Angebot an Neuwagen bewusst knapp gehalten werde, um die Profite zu erhöhen («K-Tipp» 15/2021).

Tesla senkte die Preise einiger Modelle markant

Dass es auch anders geht, zeigt der Tesla-Konzern: Der US-amerikanische Elektroautohersteller senkte die Preise von mehreren Modellen erheblich. So kostete zum Beispiel das Model Y Anfang 2024 in der Allradversion 55 990 Franken. Das sind 6000 Franken weniger als noch vor drei Jahren.

Dank Direktimport lässt sich viel Geld sparen

Die Listenpreise von Autos sind im Ausland oft viel tiefer als in der Schweiz. Der Mercedes GLB 180 etwa kostet in Deutschland 44 200 Franken, 10 000 Franken weniger als in der Schweiz. Die deutschen Preise enthalten eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Diese wird zurückerstattet, wenn das Auto in die Schweiz eingeführt wird.

Beim Import von Autos ist eine Reihe von Formalitäten zu beachten: Alle benötigten Papiere müssen vorliegen, und das Auto muss verzollt werden. Dabei fallen eine Automobilsteuer von 4 Prozent sowie die Schweizer Mehrwertsteuer (8,1 Prozent) an. Stösst das Auto zu viel CO2 aus, wird eine Umweltabgabe fällig: Diese beträgt beim Mercedes GLB 180 rund 4000 Franken. Weitere Infos zum Autoimport: Saldo.ch/autoimport24.

Es gibt Händler, die Neuwagen an offiziellen Importeuren vorbei einführen. Diese Autos sind meist günstiger als privat eingeführte Wagen. Grund: Direktimporteure erhalten bessere Preise, weil sie eine grössere Menge einkaufen. Beispiel: Ein neuer Seat Ateca kostet in der Schweiz 38 250 Franken. In Deutschland sind es 34 000 Franken. Wer das Auto selbst importiert, zahlt inklusive der anfallenden Kosten rund 36 000 Franken. Dasselbe importierte Modell verkaufte der Autodiscount Uster im letzten Dezember über Autoscout24.ch für 28 350 Franken. Eine Liste mit Direktimporteuren finden Sie unter Vfas.ch.

Gut zu wissen: Neuwagen, die aus der EU importiert wurden, haben eine zweijährige Garantie. Laut dem Verband freier Autohandel Schweiz sind auch Schweizer Markenvertretungen verpflichtet, Reparaturen auf Garantie auszuführen.

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